Prognose 2050 mehr Plastikmüll als Fische

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Prognose: 2050 mehr Plastikmüll als Fische

Bis 2050 wird einer Studie zufolge mehr Plastikmüll in den Weltmeeren schwimmen als Fische. Schon jetzt gelangen laut den Angaben jedes Jahr mindestens acht Millionen Tonnen Plastik in die Meere. Das entspricht einer Lkw-Ladung Plastikmüll pro Minute.

Kategorie: Weltmeere erstellt am 20.01.2016.
“Wenn nicht gehandelt wird, wird diese Menge bis 2030 auf zwei Ladungen pro Minute steigen”, heißt es in einer Studie https://www.ellenmacarthurfoundation.org/publications/the-new-plastics-e conomy-rethinking-the-future-of-plastics der Ellen-MacArthur-Stiftung https://www.ellenmacarthurfoundation.org/, die zur Eröffnung des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos vorgestellt wurde. Bis 2050 seien es dann vier Lkw-Ladungen pro Minute. Bei dem Plastikmüll handelt es sich hauptsächlich um Verpackungsmaterial.

Zu wenig Wiederverwertung
Seit 1964 habe sich die weltweite Plastikproduktion verzwanzigfacht, heißt es in der Studie. Bis 2050 werde sie sich fast vervierfachen. In den nächsten 35 Jahren würde das ganze 20 Prozent der gesamte Ölproduktion ausmachen. Trotz des steigenden Bedarfs wird aber laut den Autoren noch immer viel zu wenig Plastik wiederverwertet, nämlich nur fünf Prozent. 40 Prozent landen auf Deponien und ein Drittel in natürlichen Ökosystemen wie den Weltmeeren.

Wenn alles weitergehe wie bisher, komme bis 2025 eine Tonne Plastik auf drei Tonnen Fisch, bis 2050 wäre es dann mehr Plastik als Fische. Daher müsse der Gebrauch von Plastik beziehungsweise das Recycling drastisch verändert werden, sagte Dominic Waughray vom Weltwirtschaftsforum.

Alternative Kunststoffe
Laut der Studie gehe es einerseits darum, den Plastikverbrauch zu senken, vor allem in der Verpackungsindustrie. Andererseits sollten schwer recycelbare Kunststoffe wie PVC erst gar nicht produziert werden. Produzenten könnten stattdessen Plastikgegenstände entwerfen, die man leicht wiederverwenden kann, oder gleich kompostierbare Kunststoffe herstellen. Am besten wäre beides: wiederverwendbar und kompostierbar. Die umweltfreundlichen Kunststoffe müssten natürlich auch günstig sein, um eine echte Alternative zu billigem Plastik darzustellen.

Um all das zu erreichen, müssten Öffentlichkeit, privater Sektor und die Bürger zusammenarbeiten. In der Studie wird ein unabhängiges Koordinierungsgremium für eine derartige Initiative vorgeschlagen.

science.ORF.at/APA/AFP

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